Das Jahr 2020
Was hat bewegt?
2020 war auch für Eniwa ein aussergewöhnliches Jahr. Blieb die Energiebranche mehrheitlich von den Auswirkungen von COVID-19 verschont, so stellte die Pandemie das Unternehmen doch vor Herausforderungen. Interview mit Beat Huber, VRP, und Hans-Kaspar Scherrer, CEO.
Was waren 2020 die grössten Herausforderungen für Eniwa?
VRP: Nebst der Corona-Pandemie forderten Klimawandel und anstehende Regulierungen im Strom- und Gasmarkt die Branche. Energieversorger müssen sich wandeln und ihr Portfolio anpassen, um mit neuen Ansätzen Lösungen für zukünftige Herausforderungen bieten können.
CEO: Der erste Lockdown im März 2020 hat insbesondere im Bereich der Baustellen einen grossen Koordinationsaufwand verursacht. Es ging darum, passende Massnahmen umzusetzen, um unsere Mitarbeitenden zu schützen und dennoch die Baustelle, in Absprache mit den Bauherren und weiteren Beteiligten, am Laufen zu halten. Der Rückgang der Auslastung war vor allem bei den Installationsdienstleistungen spürbar, wo die Privatkunden häufig die Arbeiten aufschoben.
«Eniwa hat das Pandemiejahr gut überstanden. Die Situation im Energie- und Dienstleistungsbereich bleibt angespannt und anspruchsvoll. Eniwa muss sich weiter zum agilen, kundenorientierten Energiedienstleister wandeln und neue Chancen ergreifen, die sich etwa durch die Digitalisierung eröffnen.»
Beat Huber, VRP
Welche Themen beschäftigten Eniwa 2020 am meisten?
CEO: Als Energiedienstleisterin kommt Eniwa eine wichtige Rolle zu: Die Energieversorgung muss bis 2050 CO2-neutral sein, besser schon einige Jahre früher. Dafür gilt es, den Ausbau bestehender sowie den Aufbau neuer Versorgungsnetze voranzutreiben. Der ambitiöse Zeitplan und die heutigen Bewilligungsprozesse machen die Vorhaben sehr anspruchsvoll. Gleiches gilt für deren Finanzierung.
Sind Sie mit dem Resultat des vergangenen Jahres zufrieden?
CEO: Eniwa hat im Jahr 2020 ein gutes Resultat abgeliefert. Erfreulicherweise konnte das Budget nach zwei weniger erfolgreichen Jahren nun wieder übertroffen werden, sowohl der operative Gewinn wie auch der Reingewinn sind erfreulich. Insgesamt hat sich das Dienstleistungsgeschäft positiv entwickelt. In mehreren Bereichen sind wir jedoch noch nicht da, wo wir sein wollen.
«Eniwa ist gut aufgestellt und bereit für den Umbau der Energieversorgung. Die Ziele der Energie- und Klimastrategie sind erreichbar, die wichtigste Ressource dazu ist unser gemeinsamer Wille.»
Hans-Kaspar Scherrer, CEO
Was wird das Unternehmen in naher Zukunft beschäftigen?
VRP: Der Umbau der Energieversorgung ist anspruchsvoll und gelingt nur dann, wenn Behörden, Trägerschaft, Kundinnen und Kunden und Mitarbeitende in die gleiche Richtung gehen. Der Konsens über Ziele, Massnahmen und Mittel ist eine wichtige Voraussetzung. Damit Eniwa erfolgreich bleibt, muss die Firma sich rasch neuen Gegebenheiten und Rahmenbedingungen anpassen können.
CEO: Weder die Technik noch die Finanzen stellen in der Schweiz unüberwindbare Hindernisse dar. Das Hauptproblem liegt in der Bereitschaft, sich an die veränderte Ausgangslage anzupassen und neue Lösungen zum Umbau der Energieversorgung umzusetzen. Eniwa will hier ihrer Rolle als zukunftsorientierte Energiedienstleisterin gerecht werden und technisch wie wirtschaftlich machbare Lösungen realisieren.