Nachhaltigkeit/Umwelt

Der Mix macht’s

Das Ziel ist klar: Spätestens im Jahr 2050 erreicht die Schweiz die Klimaneutralität. Dies bedeutet, dass die Schweiz keine Treibhausgasemissionen mehr ausstossen wird res­pektive eine Restmenge an CO2-Emissionen zu kompensieren hat. Eniwa unterstützt die CO2-Reduktion seit über zehn Jahren aktiv. Um das Ziel der CO2-Neutralität zu erreichen, ist ein Mix verschiedener Energieträger entscheidend.

Für den Umbau unserer Energiesysteme sehen wir erneuerbare Gase und flüssige Treib- und Brennstoffe als wichtige Elemente – nebst dem erneuerbaren Strom.

Wandel vorantreiben

Gas verfügt heute über eine leistungsfähige und wirtschaftliche Netzinfrastruktur und kann grosse Energiemengen über weite Strecken transportieren. Das Gasnetz stösst kein CO2 aus. Wichtig ist, wie die bestehende Infrastruktur künftig genutzt und welche Gase durch das Netz transportiert werden. Eine Stilllegung oder gar ein Rückbau des bestehenden Gasnetzes sind deshalb nicht zielführend. Die Gasversorgung muss sich von fossilem Erdgas hin zu erneuerbaren Gasen wandeln. Nur so kann Gas auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Derzeit machen die erneuerbaren Gase heute nur einen bescheidenen Anteil von 2 Prozent des Schweizer Gasverbrauchs aus. Zahlreiche Gasversorger bieten bereits in der Grundversorgung einen zunehmenden Anteil erneuerbarer Gase an. Eniwa engagiert sich stark für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Gase.

Biogas aus Biomasse

Grüngut und Hofdünger können und sollen energetisch genutzt werden. Bislang geschieht dies nur bei 6 Prozent des anfallenden Hofdüngers. Der Grossteil endet in der Feldrandkompostierung, wobei Methan ungenutzt in die Athmosphäre entweicht und dort 25-mal klimaschädlicher ist als CO2. Durch die Vergärung von organischen Abfallstoffen wie Grüngut oder Klärschlamm entsteht Biogas. In der Schweiz gibt es heute rund 35 Biogasanlagen. Eniwa ist an mehreren Anlagen beteiligt oder bezieht dort Biogas. So beispielsweise bei der Abwasserreinigungsanlage im aargauischen Reinach oder bei der SwissFarmerPower im luzernischen Inwil. Mit der von Eniwa ge­plan­ten Biogasanlage im Aarauer Stadtteil Telli können ab 2023 jährlich bis zu 25 000 Tonnen Grüngut energetisch verwertet und damit bis zu 15 Millionen Kilowattstunden Biogas erzeugt werden.

Power-to-Gas

Mittels elektrischem Strom wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Bei dieser Elektrolyse kann der Wasserstoff entweder direkt genutzt werden, beispielsweise für Mobilitätsanwendungen, oder indirekt zusammen mit CO2 zu synthetischem Gas metha­nisiert werden. Bei der Methanisierung wird genau so viel CO2 verwendet, wie später bei der Verbrennung wieder frei wird – ein geschlossener Kreislauf. Eniwa ist an der zukunftsweisenden Power-to-Gas-Anlage von Limeco in Dietikon beteiligt. Hier wird der aus der Elektrolyse stammende Wasserstoff mit dem CO2 aus dem Klärgas der Abwasserreinigungsanlage in Dietikon zu erneuerbarem Gas gewandelt und ins Netz eingespeist.

«Mit Power-to-Gas steht eine zukunfts­wei­sende Techno­logie zur Verfügung, um nicht genutzten Strom aus dem Sommer­halbjahr, insbesondere aus Solar­anlagen, in Gas umzu­wandeln, saisonal zu speichern und im Winter zu nutzen.»

Samuel Pfaffen, Leiter Unternehmensentwicklung

«Erinnern Sie sich an die Zeit, als nur Autos
mit Benzin- und Diesel­­motoren auf unseren Strassen fuhren? Zum Glück dachte man damals nicht an einen Rückbau der Infra­struktur, denn dort finden sich heute immer mehr umwelt­freund­liche Antriebe. Auch beim Gas­netz liegt die Lösung nicht im Rück­bau. Ent­­scheidend ist, welche Energie wir damit trans­portieren.»

Sandra Bläuer, Leiterin PR/Kommunikation