Das Jahr 2021
Was hat bewegt?
Trotz den Turbulenzen auf den europäischen Energiemärkten und weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen durch Corona konnte die Eniwa AG 2021 ein sehr erfreuliches Ergebnis abliefern und die Zielsetzungen deutlich übertreffen. Energie im Winter wird immer wichtiger für das Unternehmen. Interview mit Beat Huber, VRP, und Hans-Kaspar Scherrer, CEO.
Wo steht Eniwa im Jahr 2021?
VRP: Eniwa hat sich 2021 gut behauptet und ein sehr gutes Gesamtresultat erzielt. Die Anstrengungen im Dienstleistungsbereich haben zu deutlichen Verbesserungen geführt.
CEO: Das Jahr 2021 war geprägt vom kühlen Frühling und einem sehr nassen Sommer mit lang dauerndem Hochwasser über fast acht Wochen bis Mitte August. Im Herbst erlebten wir dramatische Preisentwicklungen an den europäischen Energiemärkten für Strom und Gas.
«Der Umbau der Energieversorgung beschäftigt uns Tag für Tag. 2021 haben wir wichtige Fortschritte bei der Dekarbonisierung und Fernwärme erzielt.»
Beat Huber, VRP
Was werten Sie als Erfolg im Jahr 2021?
VRP: Eniwa ist heute gut und solide aufgestellt. Mit dem Umbau der Wärmeversorgung leistet Eniwa einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Aarau und Buchs und baut ein neues Standbein für die Zukunft auf.
CEO: Die Dienstleistungen im Bereich IT/Telekommunikation konnten deutlich ausgebaut werden. Ebenso konnten im Bereich der Elektrodienstleistungen das Volumen und der Ertrag gesteigert werden. Bei der Fernwärme wurde ein deutliches Absatzplus erreicht.
Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen in den nächsten fünf Jahren?
VRP: Die Dezentralisierung der Energieproduktion, hauptsächlich mit Photovoltaik, bringt Jahr für Jahr eine grössere Menge an Überschuss-Photovaltaik-Strom, der an schönen Tagen ins Eniwa Netz eingespeist wird. Noch sind es recht geringe Mengen, doch in einigen Jahren wird das Verteilnetz auf die neuen Verhältnisse reagieren müssen.
CEO: Bei den grossen Projekten Kraftwerkserneuerung, neues Unterwerk Aarau und Energiewerk/Biogasanlage Telli konnten noch keine Bewilligungen erzielt werden. Bei allen drei Projekten führen Einsprachen privater Anlieger zu teils mehrjährigen Verzögerungen.
«Eniwa hat das Jahr 2021 sehr gut abgeschlossen. Erfreulich sind die Fortschritte im Bereich der Dienstleistungen, trotz pandemiebedingten Auflagen.»
Hans-Kaspar Scherrer, CEO
Inwiefern haben die schwierigen Marktverhältnisse einen Einfluss auf das Ergebnis 2021 gehabt?
VRP: Sowohl beim Gas wie auch beim Strom wurden die Marktpreiserhöhungen nicht vollständig an die Kunden weitergegeben, was einen Einfluss auf das Unternehmensergebnis hat. Ob sich die Energiemärkte mittelfristig wieder stabilisieren werden, hängt stark mit der Ökologisierung der Energieversorgung und auch mit den politischen Spannungen zusammen.
CEO: Die rasant gestiegenen Energiepreise für Strom und Gas sowie die unterdurchschnittliche Jahresproduktion im Kraftwerk Aarau haben zu hohen Beschaffungskosten im vierten Quartal geführt.